Was hilft uns durchzuhalten?

„Welcher Vater würde seinem Kind denn eine Schlange geben, wenn es ihn um einen Fisch bittet? Oder einen Skorpion, wenn es ihn um ein Ei bittet? So schlecht wie ihr seid, wisst ihr doch, was gute Gaben für eure Kinder sind, und gebt sie ihnen auch. Wie viel eher wird dann der Vater aus dem Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten!" (Lukas 11, 11-13)

 

Neulich hatte eine Freundin von mir eine schwere Entscheidung zu treffen. Sie musste etwas aufgeben, das ihr sehr wichtig geworden war, … wahrscheinlich sogar zu wichtig. Denn es wurde ihr so wichtig, dass es sie von Gott wegzog. Sie musste lange damit ringen, doch sie konnte letztlich loslassen.

 

Wir alle wissen, dass es etwas kostet, um Jesus nachzufolgen. Manchmal sogar sehr viel. Wie kann ein Mensch es nur schaffen, etwas loszulassen, das einem sehr wichtig ist? 

 

Die Antwort steckt in den Bibelversen da oben drin: Wir können loslassen, wenn wir erkennen, dass wir etwas viel Besseres stattdessen bekommen.

Wir brauchen das Vertrauen, dass der Vater im Himmel uns niemals etwas geben wird, das schlecht für uns wäre, wenn wir uns ihm anvertrauen. Und genau das verspricht er uns. Er gibt immer etwas Besseres, das Beste. Er gibt immer zur rechten Zeit. Er gibt immer genug. Sogar, wenn es vielleicht erstmal nicht so danach aussieht. Warum? 

Weil er durch Jesus unser guter Vater ist, der uns liebt, uns kennt, unsere Situation versteht und für uns sorgt. Er gibt vielleicht nicht immer so, wie wir es uns vorgestellt haben, aber er gibt immer genau das, was wir vor allem brauchen und was gut für uns ist. Das verspricht er hier. 

 

Warum redet Jesus dann auf einmal vom Heiligen Geist? Warum ist der auf einmal so wichtig? Warum sollten wir um ihn bitten?? 

Weil wir tatsächlich nur durch ihn, den heiligen Geist, Gottes gute Gaben wirklich erkennen können. Nicht nur mit dem Kopf verstehen und kognitiv darum wissen, sondern „erkennen“ im Sinne von wie der Apostel Paulus hier beschreibt:

 

„Und ich bete, dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch durch seinen Geist Weisheit gibt und euch zeigt, wie er selbst ist, dass ihr ihn erkennen könnt.

Er gebe eurem Herzen erleuchtete Augen, damit ihr seht, zu welch großartiger Hoffnung er euch berufen hat, und damit ihr wisst, wie reich das herrliche Erbe ist, das auf euch, die Heiligen, wartet;“

(Epheser 1, 17-18)

 

„Erleuchtete Augen“ … das erinnert mich an kleine Kinder an Weihnachten! Freude und Überwältigung, die durch Mark und Bein gehen!

Hier ist von einer Erkenntnis die Rede, die alles in uns verändert. Wenn man den Bibeltext im Epheserbrief weiterliest, liest man, dass der gleiche Geist, von dem Paulus hier redet, der ist, der Jesus von den Toten auferstehen ließ. Der Geist, der auch heute noch Menschen geistlich von Sünde überführt und zum neuen Leben mit Jesus erweckt, zum ewigen Leben. 

Dieser Geist ist es, der in uns bewirken kann, dass wir in der Lage werden, Gott vollkommen zu vertrauen, auch in Zeiten, wo es menschlich schwer ist. Dieser Geist ist es, der uns hilft, Dinge um Jesu Willen aufzugeben und durchzuhalten. Denn dieser Geist ist es, der uns hilft mit inneren erleuchteten Augen zu sehen, was für eine viel bessere Hoffnung wir in Jesus Christus haben, im jetzigen Leben und im zukünftigen.

 

Ohne diesen Geist ist es einfach nicht möglich.

Als mir meine Freundin am Telefon von ihrem schwierigen Entschluss erzählte, freute ich mich sehr. Sie hat es geschafft! Gott sei Dank! 

Und gleichzeitig überkamen mich leichte Sorgen … Was ist, wenn sie es nicht langfristig durchhält? Was ist, wenn sie irgendwann doch wieder aufgibt und in alte falsche Hoffnungen und Abhängigkeiten zurückfällt? Was ist, wenn sie von Gott enttäuscht ist? Wie soll und kann sie schaffen, das Alte wirklich zurückzulassen? 

Nur durch den Heiligen Geist, denn nur er kann ihr klarmachen und ihr helfen immer wieder zu sehen, wieviel größer und vertrauenswürdiger Gott ist.

 

Ich weiß nicht, was meine Freundin in nächster Zeit erleben wird. Vielleicht wird sie auch durch schwierige Phasen gehen. Vielleicht wird sie manchmal das Gefühl haben, der Preis war zu hoch. Das alles habe ich nicht in der Hand. Aber ich weiß, dass einer ihr in diesen Zeiten wieder aufhelfen kann: Der Vater, der ihr seinen Geist schenkt.

 

Und das gilt natürlich auch für meine eigenen Sorgen und Nöte. Gott weiß um sie, er sorgt sich darum und das Beste steht mir sogar noch bevor. Das darf ich durch seinen Geist immer wieder neu erkennen.

 Lasst uns unserem Vater im Himmel danken, dass er uns seinen Geist schenkt, wenn wir ihn darum bitten. Und lasst uns wie Paulus darum beten, dass der Heilige Geist auch in unseren Freunden und Geschwistern immer wieder wirkt. 

 

[Bildquelle: Pixabay.com]

 

 

 

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