Traurig & wunderschön zugleich - Gedanken zum Tod

Vor kurzem ist ein Freund von uns, John, heimgegangen.

Er wurde nur 53 Jahre alt, war verheiratet und hatte 4 Kinder. 

Seine Beerdigung war die allererste Beerdigung, die ich bisher als Erwachsene besuchte. 

 

Es war eine traurige, aber auch eine wunderschöne Beerdigung.

Wunderschön. Kann oder darf man das überhaupt über eine Beerdigung sagen?

Hochzeiten sind wunderschön. Landschaften sind wunderschön. Menschen, Kunstwerke, Feste, Musik und Sonnenuntergänge sind wunderschön. Aber Beerdigungen? Kann etwas, das so unmittelbar mit dem Tod verbunden ist, als schön bezeichnet werden?

 

Ja, ich denke schon. Wenn jemand in Christus stirbt, dann ist es traurig und wunderschön zugleich. 

 

Es ist traurig, weil wir Menschen irgendwie nicht für die Trennung gemacht wurden. Abschied und Tod schmerzen, weil es Trennung bedeutet. Auch wenn ich selbst viele segensreiche Momente mit John verbinde, wird mein Leben nicht so sehr von seinem Tod verändert. Jedoch mit anzusehen, wie es die Familie unseres Freundes betrifft, erschütterte mich zutiefst. Ich musste bitterlich weinen. Der geliebte Ehemann und Vater sind nun endgültig nicht mehr bei ihnen. Unerreichbar. Für immer, zumindest solange sie leben. 

Der Tod ist traurig. Furchtbar traurig.

 

Und dennoch ist er wunderschön. 

Denn der Tod ist für ihn nicht das Ende, sondern der Anfang. Er ist der Anfang eines Lebens, das alle menschliche Vorstellung von Schönheit übertrifft. 

Stirbt jemand in Christus, dann ist jedes gepredigte Wort, jedes gesungene Lied, jede einzelne Verheißung der Bibel in diesem Moment nicht bloß nur eine Hoffnung, auf die man wartet, sondern absolute REALITÄT geworden. Leben, LEBEN, LEBEN OHNE ENDE!!!

Und vor allem … 

 

Jesus ist da.

Immer wenn ich daran denke, kommen mir erneut Tränen. Jetzt auch wieder. Doch es sind keine Tränen der Trauer, sondern der Freude. Zu wissen, dass unser Freund nun bei Jesus ist, seinem besten Freund, Retter und Herrn, nach dem er sich zuletzt so sehr gesehnt hat, rührt mich unbeschreiblich.

Ja, wie muss das sein, wenn man ihm, Jesus Christus, der Liebe seines Lebens, wirklich auf einmal gegenübersteht? Ich kann nicht anders als vor Freude darüber zu weinen. Wie muss es sein, wenn man auf einmal erkennt, wie man selbst erkannt ist und wenn sich alle Fragen und aller Kummer, die man je im Leben hatte, in Luft auflösen? Wie muss das sein, wirklich in Jesu Augen sehen zu dürfen und zu spüren, wie er einen voller Liebe und Freude in seine Arme schließt? Wie muss das sein, wenn Jesus wirklich alle deine Tränen für immer wegwischt? 

 

Eigentlich gibt es keine ausreichenden Worte, um diesen Moment zu beschreiben. 

Aber ein kleiner Abglanz davon wäre zu sagen: Es ist wunderschön.

Etwas Schöneres gibt es nicht, als wenn das, worauf man ein Leben lang gehofft hat, mit einem Mal Wirklichkeit wird. 

 

Darum saßen mein Mann und ich auf einmal in der Kirche und mussten vor Freude weinen, während wir den Worten über Johns Leben, seinen Lieblingsliedern und der Predigt über seine Lieblingsverse (Johannes 3, 16-17) lauschten.  

Wenn die Bibel wahr ist, dann erlebt John das jetzt alles wirklich. Er ist angekommen. Er ist ZU HAUSE. Und wenn das wahr ist, dann werden auch wir das eines Tages erleben, wenn wir mit und in Christus leben. 

 

Stirbt jemand in Christus, dann ist die Beerdigung traurig und wunderschön zugleich. Das weiß ich jetzt. 

 

"Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel, die zu mir sprach: 'Schreibe: Glückselig sind die Toten, die im Herrn sterben, von nun an!' 'Ja', spricht der Geist, 'sie sollen ruhen von ihren Mühen; ihre Werke aber folgen ihnen nach.'"

(Offenbarung 14,13)

 

"...und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen."

(Offenbarung 21,4)

 

Bildquelle: pixabay.com

 

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